Familien- und Ahnenforschung
Die eigene Geschichte entdecken
Unsere „Arbeitsgruppe Ahnenforschung“
Die Forschung nach den Ahnen hat Konjunktur. Menschen wollen wissen, wer ihre Vorfahren waren und unter welchen Bedingungen sie gelebt haben. Die Suche nach der eigenen Herkunft ist auch eine Suche nach Identität. Man versucht, die Generationen der Eltern, Großeltern, Urgroßeltern usw. und die Generationen der Kinder, Enkel und Urenkel über einen möglichst großen Zeitraum lückenlos zu erfassen. Die Bedeutung der als „Genealogie“ bezeichneten historischen Hilfswissenschaft geht aber weit über die private Familien- und Ahnenforschung hinaus. Weil geschichtliche Ereignisse nicht allein ihre Ursachen in den gesellschaftlichen Bedingungen der jeweiligen Zeit haben, sondern Geschichte auch von Personen gemacht wird, können familiäre und verwandtschaftliche Zusammenhänge zum Verstehen des Handelns und der gesellschaftlichen Entwicklung beitragen. Es geht dabei zum Beispiel um die soziale Stellung einer Familie, um Erziehung, Ausbildung, Beruf, Funktionen, Krankheiten. Die biografischen Einzeldaten werden dabei nicht isoliert betrachtet, sondern in einen geschichtlichen Rahmen gestellt. Familiengeschichte kann so einen Beitrag zum Verständnis des historischen Wandels, zumindest der Regionalgeschichte leisten. Genealogie als Hilfswissenschaft geht deshalb weit über das Sammeln von Jahreszahlen hinaus.
Schon in den Jahren nach der Gründung der Interessengemeinschaft für Heimatgeschichte Dettingen forschten einzelne Mitglieder dieser Gruppierung in Kirchenbüchern, Archiv- und Gemeindeakten nach den Daten von Personen, die in der Gemeinde eine wichtige Rolle gespielt haben. Aufstieg und Niedergang von Familien konnten dabei beobachtet werden. Vor allem in der Geschichte der Posthalterfamilien entstand bei der Suche nach Zusammenhängen (Wer heiratet wen? Woher kommen die Menschen? Wer ist Pate/Patin? Wer ist Erbe?) ein klares Bild über das soziale Gefüge eines Dorfes. Heinz und Josefina Herzog, Harald Weis, Helmut Winter und Karlheinz Schimmel leisteten damals gute Aufbauarbeit. Mit der Gründung des Geschichtsvereins Karlstein im Jahre 1977 konnte das Interesse an der Ahnenforschung mit Bilderausstellungen und dem Erstellen von Stammbäumen gestärkt werden. Es entstand eine eigene Vereinsabteilung „Ahnenforschung“, zu der noch heute Gerhard Faller, Ewald Knichelmann und Alfred Herzog gehören. Genealogische Quellen, darunter die Tauf-, Geburten-, Heirats- und Sterberegister von Dettingen und Großwelzheim, Steuererhebungslisten vom 14. bis 19. Jahrhundert, die Gerichtsbücher der „Ossenheimer Mark“ und Häuserlisten, wurden gesichtet, von Mitgliedern des Arbeitskreises per Computer erfasst und bearbeitet, so dass die Ergebnisse für historische Abhandlungen verwendet werden konnten. Einen ganz wesentlichen Beitrag zur Heimatgeschichte lieferte das 2012 erschienene Familienbuch Großwelzheim/Dettingen (1650 - 1910), das unter Mitwirkung von einer Reihe von Familienforschern, hauptsächlich von Ewald Knichelmann und Alfred Herzog, verfasst wurde.
In ihm sind 8090 Eheschließungen verzeichnet, ergänzt durch Angaben zu Geburt, Tod, Pate/Patin, Beruf, Wohnung und oftmals auch durch Erläuterungen zu besonderen Ereignissen.
Das Buch ist zurzeit leider vergriffen.
Interessenten erstellen wir gerne einen Auszug ihres Stammbaumes (wenn bereits erfasst). Anfragen an:
Ewald Knichelmann, Tel. 06188/6378, Ewald-Knichelmann@t-online.de
Derzeit arbeitet die Arbeitsgruppe an der digitalen Erfassung von Familiendaten und Bildern aus dem Gebiet des Untermains und bereitet weitere Bilderausstellungen vor.
Wer Interesse an einer Mitarbeit in dieser Arbeitsgruppe hat, wende sich an Gerhard Faller (Tel. 06188/6549)
oder an ein anderes Mitglied des Geschichtsvereins.
Zur Ergänzung unseres Bildarchivs suchen wir Fotos von Personen, Familien,Jahrgängen, Vereinen usw. aus Karlstein. Stellen Sie uns bitte diese leihweise zur Verfügung. Die Fotos werden dann von uns abgelichtet und umgehend wieder an Sie zurück gegeben.